Kai Maaz
© DIPF | Leibniz-Institut für
Bildungsforschung und Bildungsinformation
Prof. Dr. Kai Maaz ist seit 2013 Professor für Soziologie mit dem Schwerpunkt „Bildung und Gesellschaft" an der Goethe Universität Frankfurt und Geschäftsführender Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt und Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Schnittbereich soziologischer, erziehungswissenschaftlicher und psychologischer Bildungsforschung.
UNSERE EMPFEHLUNG
Was Eltern, Schüler und Lehrer im Frühjahr 2020 und Winter 2020/2021 erlebten, ist vorher noch nie da gewesen: Ein ganzes Land ging ins Homeschooling. Wie nie zuvor nahmen die Eltern teil an der Schulbildung ihrer Kinder. Und die Lehrer mussten sich auf eine komplett neue Unterrichtssituation einstellen, auf die sie nicht vorbereitet waren. Alle Beteiligten fühlten sich überfordert und zum Teil alleingelassen.
War das System schuld? Weil die Ministerien den Spagat zwischen Unterstützung und Autonomie der Schulen nicht schafften? Weil es bis heute keine einheitlichen Qualitätsstandards gibt? Weil die Digitalisierung viel zu lange schleifen gelassen wurde? Und es nicht gelang, Kinder aus kinderreichen und/oder bildungsfernen Familien mitzunehmen?
Das alles sind Fragen, die keine Eintagsfliegen sind; sie werden auch nach der Pandemie noch offen sein, denn diese wirkte nur wie ein Brennglas, das die Probleme unserer Schulen offenbar werden ließ. Viele fragen sich: Was können wir aus den Erfahrungen des Lockdowns lernen?